Das Steam Deck hat nun seit etwas längerem eine OLED Variante und ich habe mich von vornherein gefragt: „Passt der 50 Wh Akku in das LCD Modell?“ Wer möchte nicht mehr Akkuleistung haben? Also habe ich mir mal den OLED Akku von iFixit besorgt.
Nein, er ist nicht zu groß…
Tatsächlich war das Erste was ich so gelesen hatte dazu, dass das Teil nicht in das alte Gehäuse reinpassen tut, da der Akku nur deswegen größer sein konnte, weil das OLED Display weniger Platz weg nimmt.
Sagen wir mal so, dass ist nicht das Problem in meiner 512 GB LCD Variante.



Im Foto ist der 50 Wh Akku der OLED Variante zu sehen, darunter die 40 Wh Version vom LCD – also der Originalakku. Tatsächlich ragt der neue Akku ungefähr 1 mm raus. Das ist aber gar kein so großes Problem wie man erst annehmen könnte, da auch das Gehäuse noch ein wenig Luft zwischen Batterie und Gehäusedeckel hat.
Machen wir es kurz, der Akku passt rein. Zumindest in meinem 512 GB LCD Steam Deck. Die kleineren Modelle können natürlich anders aussehen. Und über die Abluft im Gehäuse mache ich mir persönlich auch keinen großen Kopf. Die Temperaturen dürften im Rahmen bleiben.
Woran hat’s jelegen?
Tatsächlich gibt es ein anderes Problem. Obwohl die offensichtliche Anschlusspolung des Steckers identisch ist, wird der neue Akku nicht vom Steam Deck erkannt. Die Power-LED am Gerät blinkt dann drei mal auf und startet das Gerät nicht.


Das Kuriose kommt jetzt: Wenn man ein USB-C Netzteil anschließt und das Steam Deck startet, bootet es ohne Probleme hoch. In den Einstellungen im Desktop und den Infoleisten wird kein Akku erkannt. Zieht man das Netzteil ab, läuft das Steam Deck weiter. MAGIC!
Ich würde also wetten, dass da softwareseitig irgendwas nicht so läuft, wie man meinen würde. Sei es nun aus OEM Sicht um dieses um modellieren der alten Geräte zu verhindern oder weil halt einfach keiner damit gerechnet hat.
Fazit
Macht es nicht.
Auch nach dem Starten ins BIOS konnte ich das Gerät nicht dazu bewegen, den Akku vollständig zu erkennen. Theoretisch funktionieren tut es. Und ich kann nachvollziehen, warum man vielleicht OLED Panel und das neue OLED Mainboard nicht als Austauschkomponenten zur Verfügung stellt. Die Anschlüsse sind teilweise wohl auch anders.
Aber für den größeren Akku könnte man ja durchaus ein Firmware Update der alten LCD Modelle in Erwägung ziehen. Ggf. mit Verlust der Garantie. Die Dinger der ersten Reihe sind eh bereits aus der Garantie geflogen.
Allgemein bin ich beeindruckt wie modular das Innenleben des Steam Decks aussieht. Ich schaue mir den neuen Akku nochmal an, ggf. kann ich da noch was tricksen. Aber wenn mir das zu heikel wird, dann werde ich die 100 € als Versuch abschreiben.
Falls ihr den Akku gegen einen anderen 40 Wh Akku tauschen wollt, haltet euch da an die Anleitung von iFixit und achtet ein wenig auf die kleinen Kabel. Wenn ihr nicht aufpasst, habt ihr ein kaputtes Steam Deck. Und beim Rausheben des Akkus darauf achten, dass ihr den Akku nicht aus Versehen punktiert. Die alten Akkus sind vollflächig im Gehäuse eingeklebt. Also sachte und behutsam mit wenig Waschbenzin die Klebung lösen.


Nachtrag Akku-Platine wechseln
Wie versprochen habe ich mir die Zeit genommen und nochmal die Akkufolie aufgemacht und mir die Platine so gut es geht angeschaut. Die Punkte sind nach Lithium Ion-Akku „Norm“ verschweißt. Ein einfaches Ablösen ist somit nur schwer möglich. Das Abschneiden der Fähnchen würde nicht viel Sinn machen, da man die entsprechenden Metallfähnchen wieder für die andere 40 Wh Platine benötigen.


Sollte einer mehr Ahnung in Elektrotechnik und vor allem mit Lithium-Ionen Akkus haben, lade ich den- oder diejenige gerne dazu ein, es mal auszuprobieren, aber ich verbuche das ganze mal als Lehrgeld. Ich hoffe, dass Valve da vielleicht doch noch Firmware-technisch was zur Verfügung stellt. Den 50 Wh Akku habe ich ja jetzt erstmal rumliegen. 🙂