Die Rubrik soll eine Gedankenstütze sein, für Projekte, welche ich mir angeschaut habe, aber als „Brauche ich nicht“ oder als „Keine Verwendung“ eingestuft habe. Aber vielleicht ist das ja was, das andere interessieren könnte.
Der Beitrag wird immer wieder aktualisiert.
Organizr
Organizr (https://github.com/causefx/Organizr) ist ein Dashboard, welches als Webseite zur Verfügung steht. Der Gedanke dahinter ist, dass man sich alltäglich benötigte Links auf das Dashboard als Startseite packen kann. Zudem gibt es aktive Widgets, welche auf bspw. Pi-Hole zugreifen können und die momentane Blockrate anzeigen können. Die Idee ist nett, allerdings habe ich keinen weiteren Nutzen darin gesehen, da die Plugins vor allem auf Torrent Downloads und Fernsehaufnahmen ausgelegt sind.
Yunohost
Yunohost (https://yunohost.org/) ist ein vordefiniertes Linux Image/Distribution, welche das Selfhosting erleichtert. Die Installation und Konfiguration erfolgt hauptsächlich über die Webadministration. Es zeigt einem schnell und einfach Fehlkonfiguration an und bietet für die meisten installierbaren Dienste systemweite Benutzerauthentifizierung. Yunohost bietet viele bekannte Anwendungen die einfach per Klick auf Install eingerichtet werden können. Prinzipiell eine schöne Sache, allerdings habe ich auch hier wieder keinen wirklichen Use Case für mich gesehen. Ich installiere meine Anwendungen selber und fertig.
Achtung: Bei der Domänen Konfiguration sollte E-Mail ausgeschaltet werden, da wie in meinem Beitrag Eigener Mailserver? Coole Idee ohne Erfolg bereits erwähnt, die Funktion auf privaten Internetanbindungen im Endeffekt komplett eingeschränkt wird. Eingehende Mails gehen, ausgehend nicht. Außerdem bei der Installation auf dem Raspberry Pi darauf achten die Konfiguration nach dem Start auf der Webseite durchzuführen. Direkt am Gerät kann ebenfalls eine Konfiguration durchgeführt werden, allerdings fragt der Assistent irgendwann nach einem Benutzer dessen Name er ändern möchte. Lasst es einfach und geht per Webbrowser auf die IP des Geräts.
Pimox
Pimox (https://github.com/pimox/pimox7) ist ein arm64 Build von Proxmox für den Raspberry Pi. Es wird empfohlen einen Raspberry Pi 4 mit 8 GB RAM zu verwenden, was ich bestätigen kann. Immerhin wird hier ein Hypervisor auf einem Raspberry Pi ausgeführt. Somit kann man seine virtuellen Maschinen erstellen und auch Linux Container verwenden. Allerdings muss man damit rechnen Störungen und Probleme zu lösen und ein wenig rum zu basteln. Natürlich können nur arm64 OS Images verwendet werden. Eine nette Idee, welche ich kurz ausprobiert habe, die ich allerdings dann relativ schnell als nicht brauchbar eingestuft habe.
Das Problem ist natürlich in erster Linie die Ausstattung des Raspberry Pi. Das ist prinzipiell kein Server, schon gar nicht als Hypervisor Host. Zudem ist in abstraktem Maße Docker eher für ein Raspberry Pi geeignet. Ich werde mir Proxmox in Zukunft nochmal genauer anschauen, für einen Raspberry Pi würde ich es aber nicht empfehlen.
Mastodon
Mastodon (https://joinmastodon.org/de) ist ein dezentraler Microblogging-Dienst, welcher wie E-Mail, von jedem Serverbetreiber aufgesetzt werden kann und dann ähnlich wie Twitter agiert. Somit ist jeder IT-Administrator für seine Instanz und deren Sicherheit zuständig, kann dann allerdings auch komplett eigenständig Konfigurationen und Sicherheitsstrukturen vorgeben, soweit es die Software ermöglicht. Wie bei E-Mail.
Ich habe es jetzt per Docker versucht zu installieren und Baremetall hinter einem Reverse Proxy, und beide Male habe ich es nicht zum Laufen gebracht. Das zeigt schon mal wie viel komplexer der Administrationsaufwand gegenüber der veralteten Technik E-Mail ist.
Grund vor allem sind unzureichende und falsche Dokumentation – in der Anleitung steht drin, dass Ruby 3.0.4 verwendet werden soll, die Befehle zeigen aber einen Hinweis an und sollen mit dem Mastodon Repository mit Version 3.0.6 ausgeführt werden.
In Postgresql wird eine Datenbank erstellt, die in UTF8 codiert wird. Nur blöd, dass wenn ich mich an die Anleitung halte SQL_ASCII als DB Template und Standard eingerichtet ist. Heißt man muss in die config/database.yml des Mastodon Repositories und am Ende bei „production:“ ein „template: template0“ hinzufügen, weil mit dem template0 funktioniert das wieder, steht aber nicht in der offiziellen Anleitung.
Und von dem Versuch meine Anfragen von Nginx Proxy Manager an den Mastodon Server weiterzuleiten, der ebenfalls ein Nginx Proxy verwendet, fange ich gar nicht erst an. So oft Bad Gateway oder Bad Request habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Einmal habe ich es sogar geschafft, das Mastodon Logo zu sehen.
Das Problem, die Usability für Normalanwender ist leider teilweise auch nicht viel besser.
Daher werden ich das für mich erstmal auf Acta legen. Ich lasse das jetzt ein paar Jahre weiter reifen und dann schauen wir mal.
Verlauf
2023-04-06 – Mastodon
2022-10-15 – Organizr, Yunohost und Pimox hinzugefügt.