Raspberry Pi: MiniDLNA Server installieren

In der Anleitung zeige ich, wie man schnell einen Medienserver aufsetzt. Dazu verwenden wir ReadyMedia, einen DLNA/UPnP-AV-Server. Der zentrale Zugriff vom Fernseher, vom Windows Media Player oder auch vom Smartphone mit entsprechender Software ist dann kein Problem mehr. Da Medien normalerweise eine recht hohe Dateigröße aufweisen, empfiehlt es sich eine externe Festplatte an den Raspberry Pi anzuschließen. Zu diesem Zweck empfehle ich einen Blick in den Artikel Raspberry Pi: Externe Datenspeicher einbinden zu werfen. Zudem ist es nicht schlecht, wenn man einfach über eine Dateifreigabe den Server mit Musik und Videos befüllen kann. Zu diesem Thema gibt es den Artikel Raspberry Pi: Dateifreigabe im Netzwerk welcher beschreibt, wie man einen Samba Server für die Freigabe aufsetzt.

ReadyMedia installieren

Wie immer ist die Installation recht einfach über die Paketquellen zu beziehen. Dazu folgenden Befehl in die Bash eingeben:

sudo apt-get -y update && sudo apt-get -y install minidlna

ReadyMedia konfigurieren

Die Konfiguration ist genauso einfach wie die Installation. Vorher sollte man aber eine Kopie der Config-Datei erstellen, man weiß ja nie. Also schnell sudo cp /etc/minidlna.conf /etc/minidlna.conf.save ausgeführt. Nun ändern wir die Konfiguration in der Datei. Dazu nehmen wie den Nano-Editor. sudo nano /etc/minidlna.conf ist der dazugehörige Befehl.

Wir scrollen mit den Pfeiltasten ein wenig runter bis wir an dem Eintrag media_dir=/var/lib/minidlna stehen. Diesen ändert man nun mit dem entsprechenden Speicherort der Medien ab. Dazu kann man entweder einen Hauptordner angeben, also zum Beispiel media_dir=/media/usb01, oder man gibt spezifisch an, welcher Ordner welche Dateien vorhält.
Folgende Buchstaben stehen für die entsprechenden Kategorien zur Verfügung:
A = Audio/Musik
P = Bilder
V = Videos

Ich verwende die zweite Lösung, da im Musik Ordner öfter mal Bild-Dateien von den Album-Covers versteckt sind, die ich aber nicht unter Pictures sehen möchte. Meine Zeilen sehen also folgendermaßen aus:

media_dir=A/media/usb01/music
media_dir=V/media/usb01/videos

Rein theoretisch ist der Server nun einsatzbereit. Man kann aber noch ein paar benutzerdefinierte Einstellungen machen.

#root_container=.

Mit dieser Einstellung kann man dem Client mitteilen, welches Verzeichnis als Hauptverzeichnis angezeigt wird. Standardmäßig ist . also alles angezeigt. Zum Verwenden einfach die # entfernen und nach dem = den Wert eintragen. Folgende sind vorhanden:
. – Standard; alles wird angezeigt.
B – Man bekommt die Ordnerstruktur angezeigt; alle Medien werden angezeigt.
M – Man bekommt nur die Musikdateien angezeigt.
P – Nur Bilder werden angezeigt.
V – Ausschließlich Videodateien werden angezeigt.

#friendly_name=

Diese Einstellung wird verwendet um dem Server einen speziellen Namen zugeben. Standardmäßig wird [Linux Hostname]:minidlna verwendet. Zum Verwenden die # entfernen und nach = einen beliebigen Namen schreiben.

Nach dem die Einstellungen vorgenommen wurden, mit [STRG]+[O] speichern und den Editor mit [STRG]+[X] beenden.

Als letztes muss die Konfiguration des Medienservers neu eingelesen werden. Dazu einfach sudo service minidlna force-reload ausführen. Mit dem gleichen Befehl könnt ihr die Datenbank neu einlesen, falls zum Beispiel neue Dateien durch die automatische Einstellung Inotify nicht eingelesen wurden. Dies kommt aber nur in seltenen Fällen vor.

Wenn man nun einen UPnP-Mediaplayer verwendet wird der Server automatisch erkannt und kann verwendet werden.

Über einen Webbrowser kann mit IP:8200 oder Hostname:8200 eine kleine Statusseite über den MiniDLNA Server aufrufen. Dort wird die Anzahl der Dateien aufgezeigt.

Ein Gedanke zu “Raspberry Pi: MiniDLNA Server installieren

  1. Hi Skeleter,
    dickes Danke für Deine Mühe die Du Dir hier gemacht hast! Deshalb konnte auch ein Noob wie ich endlich einen richtig guten Raspi-Musikserver auf die Beine stellen. Leider habe ich es selbst nach tagelangem Konfigurations-Marathon nicht hinbekommen via Windows auf die Freigaben zuzugreifen (irgendein Rechteprob was ich nicht lösen konnte). Habe deshalb meine Speicherkarte am USB-Anschluß als NTFS formatiert um der Rechtesache aus dem Weg zu gehen. Der Speed ist zwar deutlich langsamer aber für meine Zwecke ausreichend. Selbst die FLAC`s laufen ohne Murren, bei Videos wird`s aber eher knapp werden.
    Besten Dank noch mal für Deine geniale Anleitung!
    Gruß Markus

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